40 Jahre Hellerhof 1976-2016 - Bürgerverein Hellerhof

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Am 3. Juli 2016  hat der Bürgerverein Hellerhof e.V. zu einem kleinen Festakt aus Anlass des
40-jährigen Stadtteiljubiläum von Hellerhof geladen. Mit ca. 150 Gästen wurde in der JFE-St.Matthäus gefeiert. Lesen Sie hierzu die Berichte, die vor und nach der Feier in der Presse erschienen sind.
Ein Bild aus dem Jahr 1985 - während der vierten Realisierungsphase. Viel Grün gab es zum damaligen Zeitpunkt nicht.
FOTO: Stadt Düsseldorf
RHEINISCHE POST 30.06.2016

Erster Spatenstich in Hellerhof 
vor 40 Jahren
Hellerhof. Ganz unten im Süden liegt der jüngste der Düsseldorfer Stadtteile. Und dort, in Hellerhof, geht es beschaulich zu. Hier lebt eine eingeschworene Gemeinde, die sich seit Jahren kennt. Viele von ihnen sind von Garath nach Hellerhof gezogen und fühlen sich auch dem zweitjüngsten Stadtteil eng verbunden. 
Von Birgit Wanninger

"Am 5. Juli 1976 fand der Spatenstich für das erste in Hellerhof gebaute Haus statt", so beschreibt der Bürgerverein Hellerhof die Anfänge des Stadtteils. Anlass, am Sonntag, 3. Juli, das 40-jährige Bestehen des Stadtteils zu feiern. Dazu lädt der Bürgerverein Hellerhof um 11 Uhr, in die Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) St. Matthäus, Bertha-von-Suttner-Straße 17, ein. Vorbereitet wurde ein kleiner Festakt, der von der Flötenspielgruppe der evangelischen Kirchengemeinde Garath und der JFE-Tanzgruppe gestaltet wird.
Bis in die 70er Jahre war das Gebiet, auf dem heute vorwiegend Einfamilenhäuser stehen, Ackerland. Einziges Gebäude: der ehemalige Hellerhof, im Jahre 1440 zum ersten Mal urkundlich erwähnt - als "Hoff zu Hellendail". Heute ist er ein Reiterhof mit Gastronomiebetrieb. Das wäre dann das einzige Restaurant im Stadtteil. Daneben gibt es ein kleines Einkaufszentrum, das für den täglichen Bedarf alles hat. Und das lieben die Hellerhofer,und die Beschaulichkeit ihres Stadtteils. Sie leben gerne im Grünen, zumal die Verbindung nach Düsseldorf für sie optimal ist. Das Auto am Park&Ride-Plarkplatz abstellen und schon ist man in gut 15 Minuten mit der S-Bahn am .
Hellerhof ist übersichtlich, nur durch die Hauptstraße sind Ost und West voneinander getrennt. In Ost gibt es ein kleines Industriegebiet. Am Ende des Ortsteils befindet sich der Sportplatz des Hellerhofer Sportvereins (HSV). Es besteht noch so etwas wie eine heile Welt in Hellerhof - jedenfalls fast, wäre da nicht die geplante Schließung der Stadtsparkassen-Filiale.
Doch das soll am Sonntag kein Hindernis sein, zu feiern. Grußworte werden an diesem Tag Oberbürgermeister Thomas Geisel und Bezirksbürgermeister Uwe Sievers sprechen. Die Feier wird um 14 Uhr im Café Schmetterling ausklingen.
WZ 04.07.2016

Beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen von Hellerhof sind (v.l.) Klaus Mauersberger, stellvertretender Bezirksbürgermeister und Oberbürgermeister Thomas Geisel begeistert von der Vorführung der Tanzgruppe.
FOTO:Anne Orthen
RHEINISCHE POST 05.07.2016

Als in Hellerhof 15 Menschen lebten

Hellerhof. Heute vor 40 Jahren gab es im jüngsten Stadtteil den ersten Spatenstich. Anfangs waren achtgeschossige Hochhäuser geplant. Doch dann lockten die Stadtplaner junge Familien in den Düsseldorfer Süden. Von Birgit Wanninger

Es gab keinen Empfang, keine Reden, keine Fahnen, keine Grundsteinlegung. Das war am 5. Juli vor 40 Jahren. Anders heute. Da lud der Hellerhofer Bürgerverein zu einem Empfang in die Jugendfreizeitstätte. Geredet wurde auch: Es sprachen Oberbürgermeister Thomas Geisel, Bezirksbürgermeister Uwe Sievers und dessen Stellvertreter Klaus Mauersberger.
Und nicht zuletzt Friedemann Lummert. Der pensionierte Architekt und Stadtplaner hatte gemeinsam mit Wolfgang Wilde damals die städtische Planung übernommen und kann sich noch genau an die Anfänge in Hellerhof erinnern. Denn schnell war klar: Anders als in Garath sollten zahlreiche Eigenheime und weniger Hochhäuser gebaut werden.
Ursprünglich sei ein achtgeschossiger Wohnkomplex mit ein paar Eigenheimen geplant gewesen, erinnert sich Lummert. Aber die Zeiten änderten sich. Es gab eine Gesetzesänderung bei der Wohnungsbauförderung mit gekürzten Mitteln und der Bevölkerungszahl schrumpfte. "Einige Wohnungsbaugesellschaften schmissen schnell das Handtuch, und wollten nicht mehr hochgeschossig bauen, obwohl bereits Pläne existierten", sagt Lummert.
Dem damaligen Planungsdezernenten Rüdiger Recknagel ist es zu verdanken, dass Hellerhof eine Oase im Grünen wurde. Recknagel schlug eine "dynamische Planung vor", sagt Lummert, "mit viel Spielraum in alle Richtungen."
Vor 40 Jahren wurde "sang- und klanglos mit dem Wohnungsbau im künftigen Wohnstadtteil Hellerhof begonnen", heißt es in einem Artikel der Rheinischen Post 1976. Somit war der Bau der ersten Wohnhäuser eingeleitet. In einem Jahr, so heißt es weiter, sollen die ersten Wohnungen bezogen werden. Und die Prognose lautete: "Von diesem Zeitpunkt an wird die Einwohnerzahl von Hellerhof, wo jetzt 15 Menschen leben, ständig ansteigen."
Man habe bei der Planung festgestellt, dass es die jungen Familien raus ins Grüne zog, also in die Städte am Rand von Düsseldorf, "wo sie auch ihre Einkommenssteuer zahlten", sagt Lummert. So war die Idee der Einfamilienhäuser mit kleinen Grundstücken geboren. "Und wir haben den Nerv der Zeit getroffen", sagt Lummert; denn die Stadt habe 30 Entwürfe von Eigenheimen vorgestellt und zahlreiche Interessenten seien zu dieser kleinen Messe gekommen - viel mehr als erwartet. Dort hätten sie bereits dort Vorverträge abgeschlossen.
In sechs Bau-Etappen wurde in Hellerhof-West der Bau an Wohnungen realisiert. Für junge Familien war ein kleines Eigenheim mit Garten die Realisierung eines Traums. Auch viele Garather zog es noch ein Stückchen weiter nach Süden - also nach Hellerhof.
Mit der rasanten Entwicklung gingen zahlreiche Verhandlungen einher. Heiß diskutiert wurde der geplante Bahnhof in Hellerhof. Immer wieder ging es darum, ob und wann der Bahnhof gebaut wird. Die Bahn war nämlich 1977 der Meinung, dass Hellerhof in den nächsten zehn Jahren keinen Bahnhof benötige, weil es zu wenig Einwohner gab. Auch dann noch war sie dagegen, als die Unterführung errichtet wurde.
Es dauerte dann aber keine zehn Jahre wie von der Bahn geplant. Fünft Jahre später rauschte die S-Bahn nicht mehr durch den jüngsten Düsseldorfer Stadtteil. Allerdings haben die Hellerhofer darum hart gekämpft - sie haben sogar eine Bürgerinitiative gegründet. Im Dezember 1982 wurde endlich der Hellerhofer S-Bahnhof in Betrieb genommen. Und die Bahn war überrascht, dass es wesentlich mehr Fahrgäste gab, als sie prognostiziert hatte. Denn viele Baumberger Pendler kamen mit dem Fahrrad nach Hellerhof und fuhren von dort mit der S-Bahn. "Sie hatten zwar noch die Station in Berghaussen. Aber die war für die Baumberger weiter entfernt", sagt Lummert und ergänzt: "Außerdem war das Bahnticket ab Hellerhof in die Innenstadt auch preisgünstiger wegen der Zahlgrenze."
Es gab viele Visionen. Aber aus dem Traum, ein weiteres Hallenbad im Düsseldorfer Süden zu errichten, wie einst angedacht, wurde nichts. Heute ist die Planung in Hellerhof abgeschlossen, aber es werde auch weiterhin Veränderungen geben, davon ist Friedemann Lummert überzeugt.
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